24.05.2020: SPD lehnt Bebauungsplan für Waldgebiet im Ortsteil Wilhelmshorst ab.

Die Gemeindeverwaltung von Michendorf plant aktuell ein Waldstück, das zwischen der Peter-Huchel-Chaussee und der Straße „An den Bergen“ liegt, zu einem Baugebiet umzuwandeln. Die Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch der Ortsbeirat von Wilhelmshorst haben erhebliche Bedenken.
Die Gremien der Gemeinde hatten sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, falls überhaupt eine Bebauung erfolgen soll, möglichst große Grundstücke auszuweisen (mindestens 1.000 qm) und möglichst viele Bäume zu erhalten. Die sogenannten Baufenster, d.h. die Bereiche, die überbaut werden dürfen, sollten sich nach den erhaltungswürdigen Bäumen richten. Wilhelmshorst ist eine Waldgemeinde und der Baumschutz liegt vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr am Herzen,
Der aktuelle Vorentwurf für den Bebauungsplan sieht Grundstücke mit 800 qm vor. Die Baufenster sollen sich nicht nach dem Baumbestand richten. Die Gemeindeverwaltung hat im Bauausschuss zwar eine Ergänzung des Vorentwurfs präsentiert (siehe Anlage), die jetzt 1.000 qm vorsieht, aber die Baufenster sind unverändert geblieben. Ein Baumkataster fehlt. Zudem ist formal zu bemängeln, dass die kurzfristige Änderung gar nicht in Abwägung für den Bebauungsplan eingeflossen ist.
Volker-Gerd Westphal, SPD-Ortsvereinsvorsitzender: „Ich kann den Protest der Anwohnerinnen und Anwohner sehr gut verstehen. Ich habe grundsätzliche Zweifel, ob überhaupt auf dieser Fläche gebaut werden sollte. Die Fläche kann nur über eine schmale Straße als Sackgasse erschlossen werden. Es ist jetzt Wald. Jede Waldumwandlung in und um Wilhelmshorst herum verändert den Charakter des Ortsteils und ist ökologisch nicht positiv zu bewerten.
 
Aber wenn die Mehrheit in der Gemeindevertretung schon ein Baugebiet will, was schade ist, dann sollten wir so schonend wie möglich vorgehen. Dass heißt schlicht und einfach: möglichst große Grundstücke und die Baufenster müssen dem Baumbestand folgen und nicht umgekehrt. Dies hatte die Gemeindevertretung auch schon einmal ausdrücklich so grundsätzlich debattiert. Es ist für mich völlig unverständlich, warum dann die Bauverwaltung trotzdem anders plant.